Max Weinberg

(וינברג משה – Moshe Weinberg)

Max Weinberg mit langem weißen Bart, lange weiße Haare und Kajal-schwarzumrandete Augen..

1928 geboren in Kassel, Schäfergasse 8,
studierte zunächst von 1954-1958 an der State Academy of Culture and the Arts in Tel Aviv. Seit 1959 lebt und arbeitet er in Frankfurt am Main, wo er 1961-1963 Zeichenklassen von Walter Hergenhahn an der Städelschule besuchte. Der Künstler wirkt in Frankfurt am Main als Maler und Bildhauer.

Sein Markenzeichen sind Gestalten mit überzähligen Gliedmaßen, insbesondere Frauen mit vielen Augen, Beinen und Brüsten. Charakteristisch ist auch sein äußeres Erscheinungsbild mit langem Haar und Bart, bemalten T-Shirts und den kajalumrandeten Augen sowie seine große Vorliebe für die Musik von Beethoven. Er ist, wie er selbst sagt, „der letzte Mohikaner, also der letzte Überlebende aus seiner Generation“. Sich nicht anpassen und die Grauen des Holocaust in seiner Kunst anprangern, dieses Credo verfolgt Max Weinberg bis heute. Der exzentrische Maler hat einen sehr eigenständigen, farbenfrohen, phantasievollen und aussagekräftigen Malstil entwickelt und ist mit seinen 89 Jahren noch immer voller Tatendrang, Tag für Tag malt er in seinem Frankfurter Atelier und stellt regelmäßig aus. Zuletzt Anfang des Jahres im Kultkiosk „Yok-Yok“, Frankfurt am Main, 2016 im Hessischen Ministerium für Bildung und Kunst in Wiesbaden.

Max Weinberg zählt zu den schillerndsten Gestalten der Frankfurter Kunstszene. Seine Ausdrucksmalerei ist expressiv, schrill, und trifft heute noch ganz den Nerv der Zeit, ohne anbiedernd zu wirken. Leuchtendes Pink, Giftgrün oder Hellblau, zumeist gefasst in schwarze Konturen, bestimmen seine Palette. Seine Gemälde entsprechen dem ästhetischen Empfinden einer durch Graffiti und Pop-Musik geprägten Kultur. In Max Weinbergs Malerei geht es um die Verhaltensmuster von Großstadtmenschen, die Darstellungsgesellschaft und ihre Abartigkeiten. Seine Kunst greift soziale und ethische Fragen auf und wendet sich gegen Gewalt, Sexismus sowie Rassismus in unserer Gesellschaft. Im Spannungsfeld zwischen figürlicher Entfremdung und ironischer Provokation angesiedelt, werfen Max Weinbergs Darstellungen weitreichende Fragen nach der Beziehung zum eigenen Körper, zum Selbstbild der Geschlechter sowie zur Definition des eigenen Selbst auf. Dies geschieht immer auf provokante, zugleich humorvolle und überaus amüsante Weise. Trotz seines hohen Alters scheint seine Kunst jung und dynamisch – lebendig.

Weitere Informationen:

Atelier Max Weinberg: www.ateliermaxweinberg.com
Max Weinberg auf Wikipedia: Max Weinberg
Stolpersteine e.V. Kassel: https://www.kassel-stolper.com/biografien/familie-weinberg/
Max Weinberg: Katalog von Caspar Knieper, Edition Temmen 2008